Ein bisschen Historie zum Motorradfahren
Zweiradfahren war irgendwie immer schon eine meiner großen Leidenschaften. Angefangen hat es natürlich mit dem Fahrradfahren, aber drauf zu sitzen und nicht treten zu müssen, wenn man durch die Landschaft fährt, war für mich schon immer ein kleiner Traum. 2019 habe ich die letzten Dias meines Vaters gescannt und siehe da, es tauchten Bilder mit mir auf einem Motorrad auf.
Das erste Mal habe ich mit 2 Jahren 1965 drauf gesessen. Das war bei einem Besuch in Luckenwalde nahe Berlin bei unseren Verwandten. Erinnern kann ich mich daran aber nicht mehr. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine MZ ES300, die diesen ausgeprägten vorderen Kotflügel besitzt; Baujahr zwischen 1963 und 1965.
Mein nächstes Erlebnis war 1973 in England bei meinem Cousin Nigel. Hier durfte ich auf seiner Honda CB 175 in Hurst Green bei Oxted, Surrey, England, ein paar 100m mitfahren.
Tatsächlich gefahren bin ich dann erstmals dank meines Pkw-Führerscheins um 1981 auf einer 50er Kreidler Florett eines Freundes; ich durfte den Motorradführerschein nicht machen. Das musste also warten. Und das ist schon ziemlich blöde, wenn einige Freunde schon mit der Yamaha XT500 oder der neuesten 1000er Kawasaki zur Berufsschule kamen.
Als ich meinen Motorradführerschein gemacht habe, habe ich tatsächlich davon geträumt, bereits zu fahren.
Ein Freund fuhr zu dem Zeitpunkt die Zündapp KS125. Wer es nicht weiß: das ist ein 2-Takter mit Gemischschmierung, so dass man bei längerer Bergabfahrt entweder auskuppeln oder zwischenzeitlich immer wieder Gas geben muss, um die Schmierung des Systems aufrechtzuerhalten. Dies zu vergessen, ist tödlich für den Kolben und die Lauffläche.
Warum ich das schreibe? Weil es genau so passiert ist. Er produzierte einen Kolbenfresser und - wie sich später herausstellte - ziemlich tiefe Riefen in Kolben und Lauffläche; der Kolbenring war geplatzt. Für den technisch Interessierten: es gibt hier nur einen Kolbenring.
Das war fast das Ende für diese schöne Maschine! Mein Kumpel erfreute sich kurze Zeit später einer nagelneuen 350er Motoguzzi.
Mit der Zündapp KS125 ging es dann doch weiter, wie Du hier nachlesen kannst.