Nordtour - Finnland (9)
Um kurz nach 5 Uhr saß ich schon wieder auf dem Motorrad. Im Clip habe ich ab Sekunde 20 einen Elch mit drauf bekommen. Weiter ging es am Fluss entlang bei schönstem Sonnenwetter.
Hinter Rovaniemi wurde es dann immer einsamer und ich überquerte den Polarkreis. Geradezu schlagartig wurde es mir unangenehm kalt. Die Temperatur fiel auf einer Strecke von vielleicht 30km von über 20°C auf +4°C. Das sorgte für einen Halt. Ich zog mir die vorbereitete lange Unterwäsche drunter, eine Sporthose, einen Pulli und in die Motorradsachen kam noch der Wintereinsatz. Kurze Zeit später sah ich mich gezwungen, darüber noch den Regenkombi drüber zu ziehen. Der hält den Wind ab und damit war es dann dicht. Dank Griffheizung, Grifftaschen und Winterhandschuhen war ich auch an diesen Stellen gut geschützt. Klar, in diese Richtung war ich vorbereitet; nur, dass es so schnell so drastisch kalt wird, hätte ich nicht erwartet.
Fast alle noch so kleinen Tankstellen haben einen Bankkartenautomat angebaut, so dass hier jederzeit einfach zu tanken ist. An den Tankstellen gibt es immer ein Geschäft, in dem alles zu bekommen ist. Lebensmittel natürlich, teilweise Kleidung und Haushaltskram und ich konnte dort etwas essen und trinken.
Zu empfehlen ist der Kaffee, der in einfachen Kannen zur Selbstbedienung auf Heizplatten steht. Erst dachte ich, was muss das für eine Brühe sein, die da schon länger vor sich hin gärt. Aber dann wollte ich natürlich doch einen Kaffee. Sieh' da, der war besser als das, was aus den hochgezüchteten Automaten kommt. Und nicht nur an diesem 'Versorgungspunkt' war der Kaffee klasse! Dasselbe gilt für die angebotenen Speisen, also auch frische Brötchen, Croissants usw.
Das war das Frühstück. Es war erst 7:30 und es ging weiter auf dem Weg nach Sodankylä. Ich sah einige Wagen, die wohl von der Straße abgekommen waren. Sekundenschlaf, Elche, Rentiere? Es sieht nach einem Ausweichmanöver aus. Wer weiß, jedenfalls habe ich einige solcher Wracks gesehen.
Hier fällt es jetzt sehr auf, dass die Vegetation merklich niedriger wird. Im letzten Viertel des Clips blende ich über 150km weiter in Richtung Inary. Dort kommen wieder mehr Wasserflächen, Seen, Tümpel und Bäche vor.
Von Juho bekam ich vor meiner Abfahrt noch den Tipp, im Cafe Zippi halt zu machen, denn dort sollte es besonders gutes Essen geben. Leider hatte Zippi noch geschlossen. Die Saison beginnt dann doch erst später.
Direkt dabei gibt es wieder Wasserflächen, auf denen noch richtig dickes Eis schwimmt. Ohne warme Kleidung auf dem Bike läuft hier gar nichts mehr.
Mittlerweile ist es etwas windig, so dass ich die Kälte an den ungeschützten Stellen merke. Zum Glück beschlug das geschlossene Visier nicht; übrigens hatte ich beim Regen auf dem Weg nach Fehmarn eine kaum beschlagene Sichtscheibe. Ich habe lange überlegt, ob ich das beschlagfreie Innenvisier dazukaufen sollte und entschied mich dagegen. Ich habe es nicht gebraucht. Hier kommt noch einmal dieselbe Stelle in einem schönen Kameraschwenk.
Bei Törmänen änderte sich die Umgebung drastisch. Das Klima ist hier rauer und unwirtlicher. Auch hier habe ich wieder Clips zusammengeschnitten. Am Ende bekam ich noch knapp Rentiere vor die Linse, da ich die Kamera erst einschalten musste. Ich habe diesen Schnipsel mehrfach angefügt.
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