Nordtour - Rückfahrt (1)

Route Tag 19-1

Route Tag 19-2

Nach einer ruhigen Nacht fuhr ich Richtung Oslo und musste dann feststellen, dass die gesamte Strecke der E6 hinter Lillehammer eine einzige Baustelle war. Stau ohne Ende und ein in der einspurigen Spur liegengebliebener Lkw machte es noch langwieriger. Nach ca. 1h kam ich endlich an einen Kreisverkehr und bin einfach abgefahren. Die Strecke, zu der ich jetzt kam, war eine kleine Landstraße (22) mit wenig Verkehr. Die komplette gefahrene Stecke kann ich aber nicht mehr genau nachvollziehen.


Noch vor der schwedischen Grenze entschloss ich mich, über die Autobahn nach Schweden zu fahren. Mein Stopp in Oslo fiel daher weg.


Dies wurde dann auch der schlechteste Tag meiner Reise, da ich mit Magen-Darmproblemen zu kämpfen hatte. Passend dazu fing es in Schweden an, heftig zu regnen. Also kam wieder einmal alles zusammen. Ich entschloss mich, erst einmal weiterzufahren, ließ Göteborg hinter mir und suchte bei Varberg eine Übernachtungsmöglichkeit. Aber irgendwie gefiel es mir dort überhaupt nicht. Abgesehen davon wurden mir Preise angeboten, die mir sehr überteuert vorkamen. Und mir war nur noch nach einem Zimmer mit Dusche.

Bei Falkenberg fiel mir eine Ferienhaussiedlung etwas im Landesinneren in Vinberg auf, die direkt einem Golfplatz angegliedert war. Zu meinem Glück standen Golfplatz und Häuser gerade vor der Eröffnung. Die Häuser waren gereinigt, aber noch nicht ausgestattet mit Bettzeug oder Handtüchern. Mit dem Vermieter konnte ich mich darauf einigen, den eigenen Schlafsack und Handtücher zu verwenden und wir einigten uns auf einen adäquaten Preis. In der Saison dürfte es dort wohl mindestens doppelt so teuer sein.

Die Daten zu Tag 19 (28.05.2018):

Km-Stand: 54.987km, 620km gefahren
Tanken: 237km, 25,36L, 267NOK + 129SEK = 40,53€
Übernachtung: Golfbanan in Vinberg AB Falkenberg  600SEK = 58,39€
Essen, Trinken:  140NOK + 125SEK =16,15€

 

Nordtour - Rückfahrt (2)

Route Tag 20-1

Route Tag 20-2

Am folgenden Tag zog es mich mit Macht nach Hause. Ich wählte die Fähre von Helsingborg nach Helsingör. Die Überfahrt war bei ruhiger See, aber nichts Spektakuläres.


Auf der folgenden Strecke hätte ich schon erheblich abkürzen können, indem ich noch mal eine Fähre genommen hätte.

Hier kreuzte ich, schon bei ziemlich starkem Verkehr, den Nord-Ostsee-Kanal. Aber es kam noch enger. Gegen 19:00 Uhr kam ich nach etlichen Staus in Hamburg an und hatte nur noch im Sinn, weiterzufahren.

Fahrt in Hamburg

Zwischenzeitlich dachte ich über eine Übernachtung nach, aber erstaunlicherweise war ich weder müde noch hat mich die Fahrerei geschlaucht. Mit einigen Pausen zum Abspannen kam ich gegen Mitternacht wieder zu Hause an.

Die Daten zu Tag 20

Km-Stand: 56.110km, 1.123km (!) gefahren, Ankunft kurz vor Mitternacht
Tanken: 1.069km, 62,06L, 56,64€
Übernachtung: -
Essen, Trinken: 19,27€
Fähre: Helsingborg - Helsingör 23,65€

 

Abschluss

Hier endet der Fahrtbericht über meine Reise in die nördlichsten Gegenden Europas. Ich hoffe, Du hattest Spaß beim Lesen und Gefallen an den Landschaftsaufnahmen , Videos und Bildern. Auf jeden Fall hoffe ich auch, Dir Anregungen für eine eigene Reise mit auf den Weg geben zu können. Die Planung ist die halbe Fahrt und so viel musst Du gar nicht vorausplanen.

Es gibt überall in überschaubaren Abständen Tankstellen, Werkstätten und Übernachtungsmöglichkeiten. Damit ist eine Hürde schon genommen. Die Hauptsaison wäre zu meiden, um nicht in den Massenverkehr zu kommen und die schönen Strecken erholsam zu 'cruisen'. Einen Ersatzkanister benötigst Du wirklich nicht.

Bargeld ist ebenfalls überflüssig. Es ist ausreichend und sehr praktisch, überall mit Karte zu bezahlen. Selbst Kleinstbeträge sind kein Problem. Sinnvoll ist es, eine zweite Karte zum Bezahlen mitzuführen, falls eine streiken sollte. Und natürlich ist eine Kreditkarte teurer, als mit der Bank-Card zu bezahlen.

 

Statistik

Abschließend gibt es noch etwas Statistik; die €-Beträge sind nicht taggenau auf den Devisenkurs abgestimmt und die Einzelbeträge aufgerundet:

Gefahrene Strecke: 9.012km
Tanken: ca. 447,90L (inkl. Starttankfüllung + 3L im Kanister; eine Quittung verloren, hier habe ich 8L geschätzt)
Durchschnittsverbrauch auf die Gesamtstrecke: 4,97L/100km
Ca. 1.200km Fahrt durch Deutschland auf der Autobahn bin ich durchaus um die 120-130km/h gefahren, ansonsten hauptsächlich zwischen 70 und 90km/h, je nachdem, was erlaubt war. Abgesehen davon waren dies auch die idealen Geschwindigkeiten, um beim Fahren die Umgebung genießen zu können.
Kosten Benzin: ca. 700,- € 
Kosten Gebrauchsstoffe: Motoröl 20,78€

Lebensmittel, Essen, Trinken: ca. 380,- €
Übernachtungen: 586,- €
Hier schlagen natürlich die ungeplanten Hotel- bzw. Unterkunftskosten in die Kasse, die so nicht geplant waren. Es dürfte möglich sein, bei geeigneten äußeren Bedingungen günstiger wegzukommen. Einige Übernachtungen in der Natur wiederum ersparten mir auch die mäßigen Kosten für einen Campingplatz.
 
Fähren/Tunnel/Brücken: 217,- €
Nur der Atlantik-Tunnel sowie die Öresundbrücke waren auch für das Motorrad mautpflichtig. Ansonsten musst Du mit dem Motorrad nicht mit Mautkosten rechnen.
Eintritt: 38,-€
Souvenirs: 51,59€

Rechne ich dies alles zusammen, kostete mich diese Reise knapp 2.000,- €.

Dadurch, dass der Wind mir die Maschine am Nordkapp umgeworfen hatte, kamen noch die Kosten für die Ersatzteile (Selbsteinbau) dazu:
1 Scheinwerfer (gebraucht): 30,- €
1 Blinker hinten (gebraucht): 12,- €

Durch meine Reifenpanne kamen folgende Kosten hinzu:
Abschleppen und Werkstatt: ca. 300,-€ (weitere 300,- vom Autoclub bezahlt)

Ein weiterer Schaden, der mir bei der Reifenpanne aufgefallen war, ist, dass in der Mitnehmerdose am Hinterrad ein Steg gebrochen war. Diesen Schaden ließ ich bei einem Fachmann für Schweißarbeiten mit Aluminium beseitigen. So ein Bruch passiert offensichtlich so gut wie überhaupt nicht. Allerdings war an der Bruchstelle deutlich zu erkennen, dass es sich nicht um einen neuen Bruch handelt. Somit tippe ich hier auf einen Herstellungsfehler. Diese Reparatur war ohne Ausspeichen möglich und kostete mich inkl. Reifen aufziehen und Auswuchten 70,- €.

Natürlich ist nach so einer langen Fahrt immer eine intensive Wartung erforderlich. Hierzu habe ich durchgeführt:

  • Zündkerzen erneuern
  • Ölwechsel
  • Ölfilterwechsel
  • Simmeringwechsel im Getriebegehäuse am Schaltpedal
  • Zerlegen der Vordergabel, Ölwechsel, Simmeringwechsel
    Bei der Prüfung der Konstruktionsunterlagen fiel mir auf, dass ab dem Baujahr 1995 eine Abdeckplatte als Spritzschutz an der unteren Gabelbrücke der Vordergabel eingebaut wurde. Kostenpunkt: unter 10,- € und natürlich habe ich sie eingebaut.
  • Lackieren der Vordergabel
  • Erneuern des Hinterreifens
  • Demontage des Lenkschlosses; das Schließblech am Rahmen war verbogen, dabei wurde auch das Schloss selbst verzogen und hakte. Das komplette Teil musste daher zerlegt werden.